Safety First – Sicher im Powder

Sicherheit im Tiefschnee

Unberührte Natur, riesige Felsmassive, verschneite Hänge – drei Sachen die SkifahrerInnen, SnowboarderInnen und TourengeherInnen seit jeher schätzen und lieben. Powderturns und Geländeausflüge sind atemberaubend und unvergesslich, aber das Schnee-Abenteuer im Gelände bringt auch deutlich mehr Risiken mit.

Hier erfährst du, welche Lawinen-Ausrüstung unbedingt dabei sein muss und welche Grundregeln du im Gelände befolgen solltest.

Lawinen Equipment ist ein Muss

Wer gerne einen Ausflug in die verschneiten Tiefschneehänge macht oder mit dem Tourengehen anfängt, sollte sich der Gefahren bewusst sein. Neben den höheren Anforderungen an das Fahrniveau und den Körper, sollte man niemals die Tücken der Natur unterschätzen. Bis heute sind Lawinen die gefährlichste Naturgewalt in den Bergen. Eine Lawine kann unfassbare Massen an Schnee bewegen, eine beängstigende Geschwindigkeit aufbauen und enorme Kräfte auf den Körper auswirken – Lawinen können tödlich enden! Für den Ernstfall, ist es wichtig die Überlebenschancen so groß wie möglich zu halten und im Vorhinein das Risiko zu minimieren.

Damit ihr für den Fall der Fälle gewappnet seid, braucht ihr aber grundlegendes Sicherheitsequipment. In diesem Kontext spricht man oft von LVS-Ausrüstung. LVS steht für Lawinen Verschütteten Suche.

1. LVS-Gerät (ab ~ 200€)

2. Schaufel (ab ~ 35€)

3. Sonde (ab ~ 30€)

4. Airbag-Rucksack ( ab ~ 550€ )

Die ersten drei Ausrüstungsteile sind ein absolutes, notwendiges, unabdingbares MUSS für jede Person die im Gelände unterwegs ist! Außerdem brauch man auch einen Rucksack in dem man das LVS-Equipment verstauen kann! Grundsätzlich gehört zur Sicherheitsausrüstung auch ein Helm – dass sollte eigentlich gar nicht mehr erwähnt werden müssen. Bei uns findet ihr schon einen passenden Beitrag zum Thema Helme und eine riesige Auswahl im Shop. Hier geht’s zum Blogbeitrag und hier kommt ihr zu den Helmen im Shop. Hinzukommt, dass in einer Gruppe mindestens 2. Personen ein Erste-Hilfe Set dabei haben sollten, am besten sollte es jeder parat haben!

Die drei ersten Ausrüstungsteile Lawinen-Verschütteten-Such-Gerät, Schaufel und Sonde sind die Grundlage für die Kameradenrettung. Lediglich der Airbag-Rucksack ist eine zusätzliche Absicherung für jeden Einzelnen, aber absolut empfehlenswert. Dieser Beitrag behandelt lediglich die notwendigen Ausrüstungsteile. Wenn ihr mehr zum Thema Airbags wissen wollt, ruft einfach unsere Produktberatung an oder klickt euch durch die Angebote im Shop.

Alle Teile der LVS-Ausrüstung könnt ihr einzeln kaufen oder im Set. Da nur eine vollständige Ausrüstung von Nutzen ist, lohnt es sich für Einsteiger definitiv ein Set zu kaufen – hier könnt ihr ein bisschen Geld sparen oder für den gleichen Preis eine höherwertige Ausrüstung bekommen.

Welche Grundregeln gibt es im Gelände?

1. Regel: Niemals alleine im Gelände!

Die größte Gefahr für Verschüttete ist das Ersticken und auf Dauer das Auskühlen. Nur ein kleiner Prozentsatz stirbt sofort.
Entscheidend: Bei einer Verschüttung sinken die Überlebenschancen bereits nach 15 Minuten enorm ab.

Die Kameradenrettung hat die größten Erfolgschancen eine verschüttete Person lebend zu retten!

Bei einer verschütteten Person, die ohne Gruppe unterwegs war, ist es für die Bergrettung innerhalb der besagten 15 Minuten (fast) unmöglich von dem Abgang der Lawine zu erfahren, von der verschütteten Person zu wissen, sie zu lokalisieren und auch noch zu bergen. Deshalb stay safe, geht niemals alleine ins Gelände. Die Mindestanzahl sind drei Personen, alle mit LVS-Equipment. Eigentlich gilt dies auch für die Piste. Warum drei Personen? Das erklären wir euch:

  1. Person: Stürzt und verletzt sich oder wird von Lawine verschüttet.
  2. Person: Piste/Gelände – setzt Notruf ab und sichert die Unfallstelle ab, sodass kein Folge Unfall geschieht; Schaufel & Sonde für Bergung bereit hallten.
  3. Person: Piste/Gelände – Erstversorgung und Behandlung; Lawine – LVS-Gerät auf Empfangen, beginnt umgehend mit der Suche. Erst wenn Person gefunden ist, wird Schaufel aufgebaut.

2. Regel: Vorbereitung ist das A und O!

Man sollte nie unvorbereitet ins Gelände fahren. Was heißt das?
Kontrolliere Deine Ausrüstung vor jeder Reise – Helm, Ski/Board, LVS-Equipment, Brille. Bereite Dich auch körperlich auf den Schneesport vor z.B. durch Kraft-, Ausdauer-, Koordinations- und Beweglichkeitstraining. Informiere Dich vor der Reise und an jedem Tag ausreichend über: Wetter, Sperrgebiete, Liftschließungen, Lawinenlagebericht und Schneeverhältnisse.

Diese Informationen helfen Dir bei der Entscheidung vor Ort, ob ihr sicher ins Gelände gehen könnt oder nicht. Besonders in den Lawinenlageberichten findest du wichtige Informationen zur allgemeinen Lawinensituation und manchmal sogar lokalspezifische Warnhinweise oder Freigaben. Je mehr Infos Du über die Lage und das Gebiet hast, desto besser. Vor Ort können Dir das Liftpersonal, die Bergrettung und auch Skischulen meistens die besten Informationen geben.

Tipp: Checke das Wetter an jedem Abend und jeden Morgen beim Frühstück zusammen mit dem Lawinenlagebericht.

 

3. Regel: Kein unnötiges Risiko eingehen!

Das ist eine Regel die selbstverständlich ist – aber wirklich verinnerlicht werden sollte. Alle Punkte beziehen sich darauf, unnötige und zusätzliche Risiken zu vermeiden – die Sicherheit geht immer vor! Ein eindeutiges Ausschlusskriterium für Geländeausflüge ist das Vergessen der LVS-Ausrüstung – dadurch entsteht ein unzumutbares Sicherheitsrisiko für die Person selbst und den Rest der Gruppe. Außerdem gilt nach wie vor Regel 1, niemals alleine – selbst zu zweit stellt ein enormes Risiko dar.

Jeder Hang muss unabhängig von vorherigen Abfahrten bewertet werden. Hierzu sind die Vorbereitung und alle vorherigen Informationen zu nutzen (Regel 2). Die endgültige Entscheidung ob man den Hang nutzt, sollte immer vor Ort stattfinden. Hierbei sollte die erfahrenste Person (SkilehrerInnen, beste/bester FahrerIn) immer im Sinne der Gruppe entscheiden und niemals alleine. Hierbei gibt es wichtige Entscheidungshilfen:

  • Hangneigung: wenn möglich nie über 40° – Risiko für Spontanauslösungen, Auslösung durch Zusatzbelastung steigen schon ab 30°Hangneigung,
  • Einzelabfahrt: je steiler und schwieriger die Abfahrt desto eher sollte man auf Einzelabfahrten umsteigen – besonders bei großen Gruppen aufpassen!
  • Exposition: nördlich exponierte Hänge sind anfälliger für Lawinen als Südhänge – Verteilung ca. 60% Nordhang, 30% Südhang, 10% an anders exponierten;
  • Fahrniveau: wer fährt am unsichersten und was sagt die Person zu dem Hang – Stürze sind extreme Zusatzbelastung für Hänge
  • Geländeformationen: gibt es Fischmäuler, sichtbare Bruchkanten, sichtbare Lawinenkegel, Wechten etc. – auf der windabgewandten Seite gibt es höheres Lawinenrisiko durch Triebschnee
  • Schneeverhältnisse: ist der Schnee locker, gepresst, nass, trocken, angefroren, harschig, sulzig etc. – Gefrorene Stellen, Harschige Oberflächen, schwerer Schnee sind schwieriger und anstrengender

Hinweis: Jeder Hang muss einzeln bewertet werden. Die genannten Punkte bilden, bei weitem nicht alle Informationen und Entscheidungshilfen ab! 

LVS-Equipment machts möglich

Da das Thema Lawinen Früherkennung  überkomplex ist, kann es auch bei scheinbar sicheren Hängen oder richtigen Entscheidungen zu einer Auslösung kommen. Wie zuvor beschrieben ist es aber möglich mit der Kameradenrettung die Überlebenschancen zumindest zu erhöhen. Wie läuft eine Kameradenrettung ab?
Wenn man dann den Bereich der Lawine oberflächlich überschaut, hat man in seltenen Fällen das Glück Ausrüstung oder sogar Körperteile im Lawinenkegel oder auf der Fläche zu sehen. Ausrüstung kann in der Nähe der Person liegen, muss es aber nicht. Im Durchschnitt liegen die Verschütteten zwischen 80cm und 1,5m, da sieht man sehr wenig. Was dann? Dafür gibt es das Lawinen-Verschütteten-Such-Gerät, Schaufel und Sonde.

Zu Beginn jeder Rettung steht die Lokalisierung bzw. die Suche nach der verschütteten Person. Ausgangspunkt ist der letzte Blickkontakt zu der verschütteten Person. Dann sollte kurz vor Beginn der Suche, nur von einer Person der Notruf abgesetzt werden, währenddessen beginnt die Suche von den Anderen. Ist die Grobsuche, auf ca. 1-2 Meter geschafft, sollte die Feinsuche durch Auskreuzen und Sondieren starten. Die Feinsuche unter einem Meter wird als Auskreuzen bezeichnet, aufgrund der Vorgehensweise – später mehr dazu. Mit Hilfe der Sonde kann die Lage des/der Verschütteten unter der Schneedecke bestimmt werden. Wenn man auch die Position unter der Schneedecke bestimmt hat, beginnt der anstrengendste Teil – das Graben. Da man mit Händen, Füßen, Skiern und Snowboards wenig ausrichten kann, ist eine Schaufel unabdingbar. Das Sondieren ist sehr wichtig, sonst gräbt man an der/dem Betroffenen vorbei und verliert überlebenswichtige Zeit.

Sicherheitshinweis: Das ist nur eine Kurzbeschreibung. Es soll nur verdeutlichen, warum das LVS-Equipment notwendig und unverzichtbar für eine Kameradenrettung ist! Weitere Infos und Anlaufstellen,  für das Thema Lawinen gibt es am Ende des Beitrags! 

LVS-Geräte:

LVS-Geräte können Funksignale senden und empfangen. Vereinfacht heißt das, man kann suchen und gefunden werden.

Jedes aktuelle LVS-Gerät hat ein kleines Display und ein akustisches Signal, um die Entfernung zu einem Verschütteten anzuzeigen. Je schneller das Signal bzw. der Ton, desto näher ist die Person. Um ein Signal zu Empfangen, muss das Gerät aktiv von Senden auf Empfangen umgestellt werden – es kann sich bei aktuellen Geräten niemals aus Versehen verstellen, bei älteren schon. Die Reichweite bei modernen Geräten beträgt mindesten 30-40m und geht auf 60-80m hoch. Dabei senden die modernen Geräte mind. über drei Antennen-/Frequenzbänder, manchmal sogar vier. Heutzutage funken alle handelsüblichen Geräte auf der gleichen Frequenz, sodass auch Geräte unterschiedlicher Hersteller, wie Mammut oder Ortovox, sich gegenseitig suchen können.

Wir raten dringend vom Kauf alter oder gebrauchter LVS-Geräte ab. Besitzt man ein modernes Gerät kann man mit einer Nutzungszeit von 5-10 Jahren rechnen, außer es ändern sich grundlegende technische Details. Das war besonders Anfang & Ende der 2000er Jahre der Fall – Stichwort, Display, Signalstäke, Frequenzbänder.

Wichtig: Ältere Geräte mit nur zwei verbauten Antennen/Frequenzbändern und ohne Display müssen unbedingt ausgetauscht werden! Kritiker würden sagen: Warum denn, war doch früher sicher warum heute nicht mehr – wenn es noch funktioniert? Dem soll gesagt sein: Natürlich funktionieren die Geräte und explodieren nicht am Körper. Aber wenn das Gerät aufgrund von Kälte ausfällt, das Signal gestört wird oder die Präzision des Signals beeinträchtigt wird – dann hat man im Ernstfall die A***karte gezogen, wenn man an der LVS-Ausrüstung gespart hat. Also bitte austauschen – wegen der Sicherheit!

Der Einsatz von LVS-Geräten:

Das LVS-Gerät sollte vor jeder Benutzung auf Funktion kontrolliert werden, moderne Geräte haben einen automatischen Funktionscheck. Außerdem sollte man vor jedem Urlaub und Tag die Batterie überprüfen. Das Gerät wird morgens angelegt, eingeschaltet und auf Senden eingestellt. Es empfiehlt sich, das Gerät möglichst nah am Körper zu tragen und nicht an Rippen oder Brustkorb anzulegen, da dies zu inneren Verletzungen führen kann. Das LVS-Gerät darf nicht im Rucksack getragen werden, weil man diesen in einer Lawine auch verlieren könnte. Es sollte den ganzen Tag eingeschaltet bleiben. Das LVS-Gerät wird auf keinen Fall während der Liftfahrten oder (für TourengeherInnen) während des Aufstiegs ausgeschaltet. Am besten man schaltet es auch während Pausen-Zeiten auf der Hütte nicht aus.

LVS-Check

Auf der Piste oder nach dem ersten Lift sollte eine Kontrolle stattfinden, ob jedes Mitglied in der Gruppe sein LVS-Gerät eingeschaltet hat.
Der Geräte Check kann durch ein Gruppenmitglied durchgeführt werden:

  • ein Mitglied stellt das Gerät auf Empfangen
  • die Anderen fahren einzeln und mit Abstand am Empfänger vorbei
  • Der Empfänger kontrolliert, ob er ein Signal empfängt
  • Der Empfänger kontrolliert sich mit der letzten Person selbst

Wichtig: Die Person die kontrolliert, checkt ihr Gerät mit der letzten Person und darf das Umstellen auf Senden nicht vergessen.


Info: Manche Gebiete haben elektronische LVS-Checkpoints, an denen sich jeder selbst kontrollieren kann.

LVS-Gerät im Ernstfall

Bei der Verschütteten-Suche mit LVS-Gerät unterscheidet man zwischen Grobsuche und Feinsuche. Für beide Formen gilt, dass man das Gerät waagerecht zum Boden, möglichst ruhig vor dem Körper hält. Bei der Suche als Gruppe, sollte man mit einem gewissen Abstand suchen. Der gesamte Lawinenbereich soll durch die Suche abgedeckt werden, also je mehr Personen desto geringer der Abstand (min. 5-10M). Man geht gradlinig von unten nach oben die Lawine ab. Tendenziell befinden sich Verschüttete eher im unteren Drittel, in der Nähe des Lawinenkegel.

Geht man alleine vor, sollte man in Schlangenlinien die Lawine abgehen und möglichst die ganze Breite mit der Suche abdecken – man muss aber nicht die ganze Breite abgehen 5-10 Meter Abstand zum Rand sind möglich. Wenn man sich ab einem gewissen Punkt nicht mehr dem Objekt nähert, sollte man die Richtung ändern. Ist man schon auf 1-2M an das Ziel herangerückt beginnt die Feinsuche.

Die Feinsuche startet mit dem Auskreuzen. Dabei hält man das Gerät noch näher in Richtung Boden und geht kreuzförmig über den Punkt an dem man die geringste Entfernung hatte. Entfernt man sich ab einem gewissen Punkt, geht man wieder zurück zum Punkt mit der geringsten Entfernung. So geht man alle Richtungen ab (vorne, hinten, links, rechts), bis man den Punkt mit der geringsten Entfernung genau definiert hat hat. Dann sollte der Partner oder man selbst mit der Sonde die Feinsuche fortführen, Position unter dem Schnee herausfinden.

Benutzung von Schaufel & Sonde

Wenn man mit dem LVS-Gerät so nah wie möglich an die Person herangekommen ist, beginnt die Suche unter der Schneedecke. Damit man im richtigen Winkel und Richtung gräbt, kann man mit der Sonde den Schneeraum abtasten. Im Normalfall haben Sonden eine Größe von mindestens 220cm – die meisten sind sogar länger. Ortovox und Mammut bieten Sonden mit 3,50 – 4,00 Meter Länge an. Aktuell bekommt ihr die einfachsten Varianten ab 30€, die meistens mehr als ausreichen (außer man ist in Alaska, Kanada oder Japan unterwegs).

Eine Sonde besteht aus mehreren Gliedern und wird durch eine Schnur im Inneren gespannt. Durch das Gliedermodell passt sie in jeden Rucksack, wo sowieso auch die Schaufel untergebracht wird. Mit der Sonde kann man ohne Kraftaufwand durch die Schneedecke dringen und Gegenstände, Steine oder eben Körperteile ertasten.

Bild: Ortovox

Die Suche mit der Sonde startet von dem Punkt mit der geringsten Entfernung. Von dort sticht man senkrecht in den Boden. Man tastet sich langsam spiralmäßig von innen nach außen vor, wenn man nicht sofort beim ersten Abtasten erfolgreich ist. Dabei sollten die Abstände zwischen den Einstechstellen, zu Beginn geringer sein und dann zunehmend nach außen mit der Spirale größer werden. Ob man einen Stein, Schnee, Eis oder ein Körperteil abtastet erfordert etwas Training mit der Sonde.

Hinweis: Wenn man ein Körperteil ertastet, bekommt man ein etwas nachgebendes weicheres Feedback von der Sonde. Bei Schnee oder Eis kann man durchbrechen und Steine, Skischuhe oder Helme fühlen sich hart an und geben nicht nach.

Wenn man die Person ertastet hat, lässt man die Sonde am besten stecken – um die Position genau zu markieren. Jetzt geht es an die Schaufeln. Bei der Schaufel sollte man unbedingt darauf Wert legen, dass Schaft, Stiel und Schaufelblatt aus Aluminium oder Edelstahl bestehen – niemals aus Plastik. Beim Graben wird sehr viel Kraft aufgewendet, bei Plastikschaufeln ist das Risiko hoch, dass das Schaufelblatt oder auch der Schaft bricht. Moderne Schaufeln haben Stecksysteme, mit der die Schaufeln blitzschnell aufgebaut und angepasst werden können (länger oder kürzer). Die Top-Modelle ermöglichen sogar, dass man das Schaufelblatt waagerecht zum Schaft montiert um Schnee raus zu ziehen oder zu schaben. Durch die Stecksysteme kann man die Schaufeln sehr platzsparend im Rucksack verstauen. Leider sind besonders Handling, Aufbau und Stabilität bei den Schaufeln oftmals mit dem Preis verbunden – je teurer, desto besser.

Bild: Ortovox

Das Graben ist der absolut anstrengendste Teil. Es empfiehlt sich von der Seite zu graben und nicht direkt von oben runter. Wenn man zu mehreren Personen ist, sollte man sich regelmäßig abwechseln – spätestens nach 1-2 Minuten lässt die Kraft deutlich nach. Die Person oder Personen die nicht graben, sollten hinten dran immer den Schaufelweg frei halten. Also den schon lockeren Schnee wegschaffen, das kann man mit der Schaufel aber auch mit den Händen machen.

Eine brauchbare Alu-Schaufel bekommt ihr ab 35€. Die Top-Modelle mit vereinfachtem Handling und robusten Materialien gehen dann sogar bis 120€ hoch.

Bild: Ortovox

Nur LVS-Ausrüstung, reicht nicht aus!

Sicherheitshinweis: Alle Abläufe, die wir dargestellt haben, sind nur eine grobe Beschreibung und bilden die Kameradenrettung, die Benutzung der Ausrüstung, die Entscheidungsfindung niemals komplett ab. Damit man wirklich das Equipment in einer Stress Situation benutzen kann, muss man unbedingt trainieren. Leider führt das Tragen von LVS Ausrüstung, besonders bei Erfahrenen Fahrern eher zu Leichtsinn und mehr Risikobereitschaft. Man vergisst schnell, dass der Besitz einer LVS Ausrüstung zwar notwendig ist, aber man den Gebrauch doch tunlichst vermeiden sollte. Eine Lawine kann trotz aller Vorkehrungen und auch mit Kameradenrettung  immer tödlich enden.

Du beginnst als FreeriderIn oder TourengeherIn?

Dann nimm an Workshops oder Infotagen teil. Die Alpenvereine, Bergrettungen, Hersteller und auch Skischulen bieten inzwischen Online-Inhalte, Live Vorträge, Videoschulungen u.v.m. an. Man sollte nicht nur sein Equipment auf dem neusten Stand halten, sondern auch sein Wissen immer wieder auffrischen! Es ist notwendig sich jedes Jahr aufs Neue mit dem Thema zu beschäftigen – besonders für erfahrene FahrerInnen.

 

Das hier sind, aus unserer Sicht, gute Anlaufstellen für den Einstieg in die Welt der Lawinen oder um dein Wissen aufzufrischen!

Die Alpenvereine sind gemeinnützige eingetragene Vereine, in denen ihr als Mitglied (teilweise auch als Nicht-Mitglied) Trainings oder Ausbildungen, geführte Tagestouren oder ganze Reisen und einiges mehr in Anspruch nehmen könnt – die Preise sind eigentlich nur kostendeckend. Die Vereine sind nicht auf finanziellen Profit aus und arbeiten eng mit den Bergrettungen in den größten Skiregionen zusammen. Kleiner Tipp, sie streamen regelmäßig Live-Videos kostenlos über Facebook und YouTube und informieren auch auf ihren Websites über aktuelle Termine, Vorträge etc.

Safety-Trainings vom Deutschen Alpenverein —> Hier

Deutscher Alpenverein auf Facebook —> Hier | Österreichischer Alpenverein auf Facebook —> Hier

Info-Sheet von Sicherheits-, Bergsport- und Tourismus-Organisationen aus Italien —> Lawinen.pdf (provinz.bz.it)

Jetzt möchten wir euch noch Anlaufstellen von Herstellern geben:

Ortovox Safety Academy – Unter diesem Titel veröffentlicht Ortovox Broschüren, Hefte und eine Video Reihe zum Bergsteigen, Klettern, Tourengehen, Lawinen etc. – alles kostenlos und direkt über die Website SAFETY ACADEMY GUIDE BOOK SNOW | ORTOVOX. Die Broschüren stellen wir euch auch regelmäßig kostenlos in unserem Showroom zur Verfügung oder ihr bekommt auch die PDF unter dem Puntk SAFETY ACADEMY GUIDE BOOK SNOW | ORTOVOX. Die Inhalte sind in Kooperation mit führenden Experten, staatlichen Bergführern, internationalen Lawinen Experten wie z.B. der Tiroler Bergrettungen, Alpenvereinen und Wissenschaftlern entstanden. Besonders die kostenlosen Videos sind für Einsteiger sehr empfehlenswert. Hier kommt ihr zu der YouTube Playlist!

Mammut war maßgeblich an der Entwicklung und Einführung der LVS-Geräte und Technologien beteiligt. Besonders in Europa haben Sie sich für die Vereinheitlichung der Frequenzen und höhere Sicherheitsstandards bei den Geräten eingesetzt. Bis heute bietet Mammut fortschrittliche Technologien und hochwertiges LVS-Equipment an. Sie bieten auch extrem gute Lawinen Workshops an. Diese sind quasi kostenlos, man bekommt nämlich einen Gutschein über den Betrag der Anmeldegebühr ausgestellt —> MAMMUT – Snow & Safety Workshops