Do it right – Darauf sollte man beim Inliner-Kauf achten

Inline Skaten gehört, gerade im Sommer, zu den beliebtesten Freizeitaktivitäten. Aktive Bewegung, gleiten auf Rollen und die frische Luft in der Natur machen das Freizeitsporterlebnis einzigartig.

Allerdings scheint ein Skate-Kauf aufgrund der Vielzahl an Marken, Materialien, Komponenten und unterschiedlichen Preisspannen recht unübersichtlich. Wir versuchen euch unter die Arme zu greifen und erklären euch woraus die Skates bestehen und worauf man achten sollte wenn man sich eigene Skates zulegen möchte.

 

Fixierung

Es gibt verschiedene Schnürsysteme bei Inline Skates, welche jeweils unterschiedliche Vorteile mit sich bringen. Die Fixierung ist bei den Inlinern elementar, da dies entscheidend für einen sicheren Halt und damit für den ultimativen Fahrspaß ist.  Ob klassisches, Schnellschnür-, oder Boa-System, die Hersteller lassen in dieser Hinsicht keine Wünsche offen.

 

Klassisch: Bei der klassischen Fixierung werden die vorhandenen Schnüre per Hand zu einer Schleife gebunden. Die Zugkraft und der Druck können je nach Fuß Form individuell bestimmt werden, so dass jeder Fuß Form ein optimaler Halt gewährleistet wird.

Wir können euch in dieser Kategorie die K2 Kinder Modelle Raider, Marlee und Cadence empfehlen. Wer nicht mehr in Kids Skates passt, hat mit dem K2 Freedom Modell einen idealen Skate.

Speedlace: Die Speedlace Schnürung (rechts im Bild), oder auch Schnellschnür System genannt, überzeugt durch eine extrem leichte Bedienung und bietet dabei schnellen und sicheren Halt. Beim Speedlace System wird am oberen Ende des Schaftes an einem Seil gezogen, wodurch der Skate fixiert wird. Durch die Zugstärke bestimmt man die Stärke der Schnürung.

Unsere Empfehlung für Kids sind die K2 Raider Pro Kinder Inline Skates oder der K2 Marlee Pro Kinder Inline Skate. Der optimale Erwachsenen Skate ist der K2 Kinetic 80 Pro.

Boa System: Auch das Boa System ist leicht und schnell zu bedienen. Dabei wird eine aus Stahl oder Nylon gefertigte Schnur mit einem Drehsystem über eine mechanische Winde festgezogen und so der Skate fixiert. Dadurch wird durch eine gleichmäßige Schnürung über den gesamten Fuß ein sicherer Halt gewährleistet. Die Boa Schnürung ist extrem robust und lange haltbar und hat sich beispielsweise auch im Snowboard Sektor bei den Schuhen bereits durchgesetzt.

Unsere absoluten favoriten für Kids sind die K2 Marlee Boa Kinder Inline Skates oder K2 Raider Boa Kinder Inline Skates. Auch für die größeren Kinder unter euch haben wir hierzu das perfekte Match: Der K2 Velocity 84 Boa.

Rollen

Betrachtet man die unterschiedlichen Skates ist man schnell überfordert. 3 oder 4 – kleine oder große Rollen?

Die Anzahl der Rollen variiert anhand der Schiene. Einsteiger bevorzugen den „Klassischen Skate“ mit vier Rollen, die mit einem Durchmesser von bis zu 90mm für optimale Haftung und Laufruhe sorgen. Im Gegensatz dazu gibt es auch Skates, bei denen 3 Rollen an gleicher Schienenlänge montiert sind. Diese können einen Durchmesser von bis zu 125mm haben und gelten als besonders interessant für aufsteigende und ambitionierte Skater, die insbesondere längere Distanzen und höhere Grundgeschwindigkeiten skaten und dabei Verlust von Wendigkeit in Kauf nehmen.


Durchmesser

Bei den erwachsenen Skates liegt die Rollengröße im Schnitt bei ca. 80mm Durchmesser. Das hat mit dem Gewicht und dadurch mit der Reibung und dem Rollwiderstand zu tun. Je nach Erfahrung und Skate-Typ können die Rollen später größer werden. Dabei ist zu beachten, dass bei größeren Rollen der Fuß auch eine höhere Position in Bezug auf die Straße und das eine stärkere Belastung auf das Fußgelenk zur Folge hat. Dies kann nur durch Erfahrung effektiv in Kraft und Fortbewegung umgesetzt werden.

Hier eine grobe Einteilung als Orientierung:

     Erfahrung                         Rollengröße

  • Anfänger                    ->     78-80mm
  • Fortgeschrittene       ->     82-90mm
  • Erfahrene/Profi        ->     100-125mm

 

 

Grundsätzlich gilt je größer die Rollen, desto schneller kann man werden. Dies ist wie schon aufgezeigt für lange Distanzen wie zum Beispiel einem Marathon interessant. Betrachtet man kleine Rollen zeigt sich der gegenteilige Effekt. Je kleiner die Rollen, desto wendiger ist man auf den Skates. Gerade in Disziplinen wir Freestyle/Urban bis hin zum Stunt Skating ist dies von Vorteil. Welche Rollen auf welche Schiene montiert werden können lässt sich meist direkt an der Schiene ablesen.

 

Aber nicht nur die Rollengröße, sondern auch die Härte der Rollen spielen eine entscheidende Rolle in Aspekten wie Haltbarkeit, Profil und Abnutzung.

Die Ziffern auf den Rollen geben Aufschluss über die Härte und Größe der Rollen. Die Härte wird dabei in Durometer aufgeführt. Durometer wird in Skalen (bei Skates meist Typ A) angegeben und beschreibt die Materialhärte. Je höher die Zahl vor dem A, desto härter das Material der Rollen. Je nach Verwendungszweck variiert auch die Härte der Rollen. So liegen im Schnitt bei den erwachsenen Hobby/Fitness Inline Skates die Rollen bei 84A. Stunt/Speed Skates haben meist härteres Material und liegen bei 90A bis 100A und Hockey Skates haben die vergleichbar weichsten Rollen mit 76A. Weichere Rollen bieten mehr Haftung am Boden, was wiederum mehr Stabilität bringt und zusätzlich als netten Nebeneffekt kleinere Unebenheiten absorbiert.

Generell gilt: Je härter die Rolle, desto höher die möglich zu erreichende Geschwindigkeit.

 

Liner & Boots

Der Innenschuh, auch Liner genannt, sollte unbedingt komfortabel und gegebenenfalls an Stellen wie z.B. dem Knöchel gut gepolstert sein. Dabei ist ein angenehmes Tragegefühl wichtig. Der Innenschuh sollte keine Falten beim An- und Ausziehen werfen, da so Druckstellen entstehen können. Im Urban/Freeskate/Performance Bereich ist es möglich Innenschuhe käuflich zu erwerben und auf eigene Wünsche und die individuelle Fuß Form anpassen zu lassen.

Bei Kids und Fitness Skates lässt sich der Innenschuh nicht austauschen.

 

Der Außenschuh wird in zwei Bereiche, dem Softboot und dem Hardschalen/Molded Boot, unterschieden.

Softboot: Passt sich sehr gut dem Fuß an und hat dadurch großen Komfort. Darüber hinaus ist er atmungsaktiver und hat weniger Gewicht als ein Hardschalen/Molded Boot.

Hardschale/Molded Boot: die sehr stabile Bauweise sorgt für eine bessere Unterstützung und Kraftübertragung. Die Kontrolle und Stabilität sind ausgeprägter als bei der Softboot-Variante.

 

Material:

Hardboots: Bei den Hardboots besteht die Außenschale als hartem Kunststoff, der die stabile Form vorgibt. Der feste Außenschuh umhüllt den weichen Innenschuh, welcher euren Fuß weich polstert. Im Vergleich mit der Softboot Variante sind die Hardboots meist schwerer, bieten allerdings auch mehr Halt. Insbesondere bei den Skate Disziplinen Street/Urban und Stunt Skating sind sie deswegen sehr verbreitet. Durch eine Erwärmung können die Hardboots teilweise auch an die individuelle Fuß Form angepasst werden. Inwieweit dies möglich ist beraten wir euch gerne in einem Beratungsgepräch.

 

Softboots: Die Softboots waren ein Resultat des großen Booms in der Inline-Industrie. Sie waren nicht nur kostengünstiger, sondern konnten auch in größeren Mengen hergestellt werden, um so der Nachfrage der breiten Masse gerecht zu werden. Mittlerweile sind beide Macharten der Skates etabliert. Durch die Produktion von Softboot und Hardboot war es möglich, dass individuelle Fahrweisen entstehen konnten, die heute als Speed, Stunt, Free und Hobby bekannt sind.

Straps

Auch bei den Straps gibt es Unterschiede zwischen den Hardschalen Boots und den Softboots.

Bei den Hardschalen Boots findet man als Schnalle meist eine 45° gewinkelte Kunststoff Ratsche, die über dem Spann fixiert ist. Dies ermöglicht, dass die Boots effizient geschlossen und der Fuß/die Ferse stabil in dem Skate fixiert werden können.

Softboots haben in der Regel einen Velcro-/Klettverschluss Strap oberhalb des Spanns, um den Fuß optimal und effizient zu unterstützen und zu sichern.

Schiene/Schienenlänge

Die Schiene ist das Herzstück des Skates und stellt die direkte Verbindung zwischen Rollen und Schuh dar! Unterschiedliche Materialien bieten verschiedene Möglichkeiten. So kann beispielsweise zwischen Leichtigkeit, Stabilität und Flexibilität unterschieden werden.

Die Schienenlänge variiert, wobei längere Schienen mehr Vortrieb ermöglichen, kürzere Schienen allerdings wendefreudiger sind.

Skates mit Kunststoff Schienen haben meist einen Preis-Vorteil gegenüber Aluminium oder Carbon Schienen. Allerdings sollte man darauf achten, dass Aluminium Schienen den Skate sehr stabil und steif machen und dies einer besseren Kommunikation (Kraftübertragung) dient.

Ist man ein sehr ambitionierter Skater empfehlen wir eine Aluminium Schiene. Wenn du ein entspannter Freizeit-Skater bist und es nicht auf jede Runden-Sekunde ankommt spielt das Material der Schiene nicht die Kauf-entscheidende Rolle.

Trotzdem sollte man darauf achten, dass nicht jede Schiene auch auf jeden Skate passt. Der Lochabstand und die Rollengröße sind dabei entscheidend.

 

Materialübersicht

Kunststoff/Komposit:   Häufiger Einsatz bei Einsteiger/Kids -> wenig Gewicht und kostengünstig

Aluminium:                     Torsionssteif und stabil -> bessere Kraftübertragung, dafür etwas schwerer

Carbon:                            Sehr leicht und steif -> kostenintensivste Material

Schienenlänge

Kurze Schienenlänge                 55mm – 80mm                  Kids/Urban/Stunt

Normale Schienenlänge            82mm – 90mm                  Fitness/X-Training

Lange Schienenlänge               100mm – 125mm                 Speed/Race

 

Kugellager

Einer der Hauptbestandteile des Inline Skates sind die Kugellager. Die Kugellager bestimmen die Qualität, wie sich die Rollen drehen und dadurch auch die Geschwindigkeit der Fahrt.

Die Präzision/Genauigkeit der Kugellager wird in der ABEC-Norm angegeben. Es ist allerdings zu beachten, dass die ABEC-Norm nur die Genauigkeit der Produktion angibt und nicht die verwendeten Materialien. Es kann passieren, dass Lager der Norm 5 eine bessere Laufleistung aufweisen als No-Name Skates aus dem Supermarkt mit APEC-Norm 9! Also worauf kommt es wirklich an?

Nicht die Zahlen wie 3, 5, 7 oder gar 9 spielen hier die wichtigste Rolle. Vielmehr ist Toleranz der innen liegenden Kugeln, dem Fett oder beigefügtem Öl, welches das Lager gut schmiert und für Leichtläufigkeit sorgt und das Konstrukt was die Ummantelung zusammenhält entscheidend.

 

Als Tipp: nehmt die Skates in die Hand und testet kurz die Laufdauer der Rollen nach dem Andrehen!

Später auf hochwertigere Kugellager aufzurüsten steht nichts im Wege!

 

Ein weiterer Unterschied bei den Kugellagern ist, ob ein Lager „offen“ also auf einer Seite geöffnet oder komplett geschlossen ist. Offene System lassen sich sehr gut reinigen was die Pflege und Instandhaltung vereinfacht, allerdings dafür auch anfälliger für Stöße ist. Geschlossene Systeme sind widerstandsfähiger und deutlich stabiler als offene Systeme. Allerdings ist die Pflege deutlich schwieriger und es ist kaum möglich Reparaturen durchzuführen, weshalb teilweise kein Weg an einem neuen Kauf vorbeiführt.

Man kann sich unteranderem auch an namhaften Herstellern orientieren. SG oder ILQ Lager stehen beispielsweise für Qualität und ermöglichen reibungslosen Spaß beim Skaten.

Öl oder Fett?

Öl:

  • Geringer Widerstand (schnell)
  • Anfälliger für Schmutz
  • Häufige Reinigung

Fett:

  • Mehr Widerstand (weniger leichtläufig)
  • Weniger anfällig für Schmutz und Staub
  • Seltener bis kein Reinigungsaufwand

Bremse

Die Bremse ist in der Regel im Hobby/Fitness Bereich an dem rechten Skate vormontiert. Manche Skates lassen es auch zu, dass man die Bremse auf die linke Seite um montieren kann, um flexibel zu sein.

 

Die Firma „Rollerblade“ hat seit einiger Zeit die ABT Bremse im Programm. Das ABT-System ist ein Bremssystem, welches es ermöglicht auf allen 8 Rollen zu bremsen. Dabei wird die Bremse durch die Bewegung des Schuhs aktiviert und erlaubt es dem Skater durch das Vorschieben des Bremsfußes optimale Bremskraft umzusetzen. Im Gegensatz zum klassischen Bremsen kann so leichter mit mehr Stabilität und einem sicheren Stand gebremst werden. Insbesondere für Anfänger ist dieses System optimal, um so Skaten leichter zu erlernen, aber auch für Fortgeschrittene ein sicheres Bremssystem.

 

Große Hersteller haben aber auch sogenannte universal Bremsen im Angebot um zuverlässige Bremssysteme anbringen oder nachrüsten zu können. Bremsen sind Verschleißteile, die durch starke Reibung (bremsen) schneller abnutzen als andere Teile von den Skates. Es lohnt sich daher die Bremsen bei Gelegenheit auszutauschen. Das ist mit wenigen Handgriffen machbar, aber auch hier stehen wir gerne beratend zur Seite!

 

Welches System und welches Setup für dich in Frage kommt besprechen wir gerne mit dir!