Shaun White schnappt sich den 3. Olympia-Titel

Man mag über Contest´s im Fun-, Trend- und Extremsport halten was man will. Ist es nötig sich immer und immer wieder in Wettkämpfen zu messen? Geht es tatsächlich nur darum wer der beste, größte, schnellste, stilvollste, verrückteste ist? Brauchen wir als Fans und begeisterte Sportler diese Art des Wettstreits? Es gibt viele Ansätze dieses Thema zu diskutieren. Es herrschen viele Meinungen und irgendwie steckt in jeder von ihnen ein wahrer Gedanke.
Vor allem die olympischen Spiele stehen immer wieder in der Diskussion. Ob Manipulationen oder Doping, das Image von Olympia leidet und wenn wir das kurz einwerfen dürfen – bei solchen Themen auch absolut zu Recht. Dennoch darf man halt nicht vergessen, dass Menschen mit einem Sport nur dann ihren Lebensunterhalt verdienen können, wenn jemand bereit ist in diesen Bereich zu investieren. Wettkämpfe und Contests machen einen Sport so professionell, dass die Zuschauerzahlen steigen und mit ihnen auch die Lukrativität für Unternhemen zu investieren.

photo: instagram.com/shaunwhite

Lassen wir die Diskussion über den Sinn und die Fairness solcher Wettbewerbe außen vor und erfreuen uns über die einzelnen Leistungen der Athleten. Was könnte uns in diesen Tagen wohl mehr interessieren als die dritte Goldmedaille für die US-amerikanische Snowboard-Legende Shaun White?

Nach den ersten beiden Titeln bei Olympia und seinen zuvor gesammelten 15 X-Games Siegen schien Shaun White einfach unbesiegbar. Eine absolute Contest-Maschine, die gnadenlos ablieferte. Doch wie der letzte Speer von Leonidas, zeigten die olympischen Spiele in Russland, das auch ein von den Medien zum Gott des Freestyles ernannter Shaun White nur ein Mensch ist. Er belegte lediglich den vierten Platz und gönnte sich anschließend mit angekraztem Ego eine längere Auszeit. Er legte den Fokus auf seine Indie-Rockband, in der er noch heute Mitglied ist.
Die ehemalige Schlagzeugerin der Band warf Shaun White 2016 sexuelle Belästigung vor. Man einigte sich außerordentlich. Doch im Zuge der #metoo-Bewegung wurde dieser Fall erneut angerissen. Es scheint zwar, als würde dieser Vorfall einer der Gründe für Whites Rückkehr auf die Bühne des competitive Snowboarding sein, dennoch kann dies noch weitere Probleme für den Snow-Rockstar nach sich ziehen. Wenn es für euch von belangen ist, informiert euch und entscheidet selbst.

photo: instagram.com/shaunwhite

In diesem Jahr feierte er sein Comeback und wie unschwer zu erkennen ist, knallte es ordentlich! Wer den Run verpasst hat – keine Sorge, am Ende haben wir euch natürlich ein Video vorbereitet.

Dennoch sollten die Leistungen der Kontrahenten nicht untergehen. Vor allem der junge Japaner Ayumu Hirano haute einen raus und beendete seinen Run mit einem Back-To-Back 14. Am Ende reichte es für Ayumu für den zweiten Platz und schob sich somit zwischen Shaun und dem 23-jährigen Weltmeister Scotty James.
Wir freuen uns also auf die kommenden Jahre, denn im Freestyle Bereich sollten uns einige Überraschungen erwarten und das finden wir selbstverständlich genauso spannend und aufregend wie alles was auf Boards stattfindet.

Ach ja, eine kurze Meldung sei noch zu erwähnen, da ab 2022 Skateboarding ebenfalls olympisch wird, (ja, auch hier mag man denken was man will) scheint Shaun White nicht abgetan es auch in dieser Disziplin zu versuchen. Ob dies nun ein Promo-Gag mit Augenzwinkern ist oder ernste Absichten dahinter stecken wollen wir nicht beurteilen und lassen uns einfach überraschen.

video: youtube.com - ZDFsport